Hainburger Autorenrunde

Gegründet: 1990

 

 

Endlich wieder, genau nach 1096 Tagen, dem längsten „Advent“ unseres bisherigen Lebens, konnte die Hainburger Autorenrunde das erste Mal seit 2019 wieder ihre Lesung an einem 8. Dezember in der Haydn Bibliothek Hainburg durchführen. Darüber freute sich die Bibliotheksleiterin Renate Glaw genauso wie der Leiter der Autorenrunde Erwin Matl in ihren Begrüßungsworten an die zahlreich gekommenen Gäste.

Da im Vorjahr der letzte Lockdown die Live-Präsentation des Buches „Winteretüden“ verhindert hatte, wurde diesmal aus zwei Büchern gelesen. Weihnachten, eigentlich „das“ Fest des Friedens, schien der Autorenrunde der ideale Zeitpunkt, um das Buch „Friedensbrücken“ zu veröffentlichen, das als eine literarische Antwort auf das nichtfriedliche Jahr 2022 zu verstehen ist.

31 nationale und internationale, vielfach sehr renommierte Autorinnen und Autoren aus zehn Ländern – von Amerika bis Russland – sind in diesem Buch vereint. Alle Texte behandeln bewusst nicht das aktuelle Tagesgeschehen, von dem wir ohnedies tagtäglich überflutet werden. Es entstanden sehr unterschiedliche – ernste aber auch recht heitere Friedenstexte und der international bekannte bildenden Künstler Christian Einfalt gestaltete eine, wie er selbst sagt, „erzählende Titelseiten-Grafik“ zum Buch.

Erschienen ist das Buch „Friedensbrücken“ (wie übrigens auch das Buch „Winteretüden“) im Pilum Literatur Verlag und die Stadtgemeinde Hainburg hat einen Teil der Kosten für diese Buchproduktion übernommen. Beide Bücher sind im Online-Shop des Verlags sowie im Buchhandel erhältlich.

Insgesamt wurden an diesem Nachmittag Texte von 15 Autorinnen und Autoren gelesen. Hainburg-Premieren feierten Helmut Forster mit seinem Essay über „Meist nur ein Wort – Frieden“ sowie Hanna Oppelmayer mit der geheimnisvollen Tiergeschichte „Wie die Friedenstaube zu ihrem Namen kam“.

Christian Hans Friedl brachte seine Geschichte „Herbert“, Ewa Ströck Rogala ihre Erzählung „Mein Frühstück zelebriere ich gern“ und Karl Krammer seine historische Familienerzählung „Der lange Weg zum Frieden“.

Helene Levar, wandte sich mit dem „Gebet zum Schutzengel“ an den Himmel, Johanna Friedrich las ihre Fabel „Der Hase und die Schildkröte“. Leopold Hnidek brachte zunächst Ausschnitte aus dem Fantasy-Roman „Dana von Fruahall“ von Gertrude Hubeny Hermann und danach von seiner Erzählung „Tibbets was here“. Gülkibar Alkan Kirilmaz las den Beginn ihrer Erzählung „Feierarbend“, um dann die Gäste anzuregen, im Buch das Ende zu erfahren.

Aus dem Buch „Winteretüden“ klärte Gertrud Hauck über das Rezept von „Omas Schmerstrudel“ auf. International wurde es bei der vorweihnachtlichen Erzählung „Vier Kringel“ der russischen Autorin und Übersetzerin Olga Murzina.

Erwin Matl, der den Adventnachmittag moderierte, erinnerte zum Abschluss mit seinem Text „Und dann ist Weihnachten“, dass noch einige Tage Zeit wären, um an das Wesentliche unseres Lebens zu denken.

Im Advent 2022 erschien der Buchband „Erinnerungen an Dr. Hans Otto Schmidt“, Hans Otto Schmidt war auch Mitglied der Autorenrunde und ist im Jahre 2020 unerwartet verstorben. Aus dem Archiv und nunmehr auch aus dem Buch „Friedensbrücken“ las seine Witwe Helene Levar dessen Erzählung „Der Traum vom Seelenfrieden“.

Musikalisch wunderbar umrahmt war die Lesung von Linda Oppelmayer, Gitarre, und Hanna Opppelmayer, Geige. Bei deren letzten weihnachtlichen Melodien „Oh du fröhliche“ und „Es wird scho glei dumpa“ sang der spontan gebildete Chor der Haydn Bibliothek kräftig mit. Den Abschluss bildeten dann lange Gespräche aller Mitwirkenden mit den zahlreich erschienen Gästen sowie das adventliche Buffet der Haydn Bibliothek bei deren letzten Jahreslesung.